Der Legende nach fährt der Teufel in die noch ungeborene Frucht desjenigen Leibes, welcher sich zur Vollmondnacht in Zweisamkeit vergeht, ohne innehaltend sich an Stand und Herkunft zu erinnern, die Ermahnungen der eigenen Eltern hochzuhalten, noch an die Folgenschwere einer solchen Nacht zu denken.
Für jene Eltern, so heisst es weiter, seien Kräuter gewachsen, die noch kein Ungeborenes überlebt habe.
Der Fischer und seine Frau hatten wohl von dieser Legende gehört, sie jedoch für einen kurzen Moment der gemeinsamen Leidenschaft vergessen.
Sie wussten, was nun folgen musste, der Legende nach würde ihr Kind ein unehrenhaftes, liederliches Wesen und der Familie ein nie endendes Schandmal.
Der Fischer und seine Frau hatten wohl von dieser Legende gehört, sie jedoch für einen kurzen Moment der gemeinsamen Leidenschaft vergessen.
Sie wussten, was nun folgen musste, der Legende nach würde ihr Kind ein unehrenhaftes, liederliches Wesen und der Familie ein nie endendes Schandmal.
Voller Angst und in Treue der Legende eregeben, verschwiegen sie fortan die Tat und ihre Folgen. Der Fischer brachte alle ihm aufgetragenen Kräuter und scheute auch vor grober Gewalt nicht zurück.
Und dennoch, das Kind wuchs in dem Bauch allen Versuchen wie zum Trotze.
Versteckt in eben jenem Wald, wo einst das Wesen gezeugt und zu ebensolcher Stunde, brachte die Fischerin mit einem lauten Schrei das ihr verhasste Wesen zur Welt. Ein kleines Mädchen, welches wie durch ein Wunder unversehrt geblieben und rosig anzuschauen war.
Wenn nur, ja wenn nur, die Frau ihrem Herzen freien Lauf gewährt hätte! Nun verhielt es sich so, dass die Fischerin dem Teufel nicht in die Augen schauen wollte, welchen sie in dem Kind vermutete und sich alsbald von dem Geschöpf abwandte.
Das schutzlose (unschuldige) Kind erblickte das Licht der Welt und mit ihm seine Eltern. Aber sein Blick wurde ihm nicht erwidert.
Verstummt war das kleine Wesen. Es suchte vergeblich nach der Brust der Mutter, noch bevor es sie fand, packte es der Vater.
Das schutzlose (unschuldige) Kind erblickte das Licht der Welt und mit ihm seine Eltern. Aber sein Blick wurde ihm nicht erwidert.
Verstummt war das kleine Wesen. Es suchte vergeblich nach der Brust der Mutter, noch bevor es sie fand, packte es der Vater.
Er packte es grob und steckte es noch ungewaschen und voll Blut in eine Kiste, die er unbeirrt verschloss.
Dunkelheit.
Hinaus aufs weite Meer ruderte er mit seinem Fischerboot. Er ruderte bis der Horizont ihn verschluckte und erst jetzt von allen unbemerkt warf er die Kiste über Bord.
Ins kalte Wasser.
Und mit ihr das kleine Wesen.
Verdammt dazu in den eisigen Wogen des Meeres zu ertrinken.
Ohne je mehr vom Leben gesehen zu haben, als jene zwei lieblose Schuldige.
Kälte
Schock
Kein Atmen.
Die Strömung empfängt sie und trägt sie fort bis hinab auf den Grund des Meeres, wo der feine Sand die Heimgekommene umschliesst.
Kälte
Schock
Kein Atmen.
Die Strömung empfängt sie und trägt sie fort bis hinab auf den Grund des Meeres, wo der feine Sand die Heimgekommene umschliesst.
Ein Sturm reisst sie wütend aus ihrem frühen Grab, die Wellen drängen tosend sie an Land.
Solch ein Sturm ward hier nicht gesehen und Land- wie Meerestier hält inne, zu schauen, welche Untat hier angeprangert sei.
Ein Büffel erblickt die Leblose und ergriffen von ihrer Schönheit und ihrem Leid, haucht er ihr den Lebensodem ein.
Er nimmt sie mit auf seinem Rücken.
Gleich einem zarten Pflänzlein im Frühling, spürt sie ihr noch zögerlich pochendes, kleines Herz.
Ein Büffel erblickt die Leblose und ergriffen von ihrer Schönheit und ihrem Leid, haucht er ihr den Lebensodem ein.
Er nimmt sie mit auf seinem Rücken.
Gleich einem zarten Pflänzlein im Frühling, spürt sie ihr noch zögerlich pochendes, kleines Herz.
Da durchfährt sie ein gewaltiger Schrei.
Zerreisst ihre Ohnmacht, zerreisst ihren Körper,
zwei kräftige Flügel breiten sich aus an der Stelle wo einst ihre Arme gewesen.
Sie kennt ihren Weg und wirft sich dem Sturm entgegen.
Den Schnabel, einem Dolche gleich, auf den Vater gerichtet, stürzt sie sich auf ihn.
Sie pickt ihm die Augen aus, dass ein Leben in Dunkelheit ihn träfe.
Ihre Krallen bohren sich tief in die Brüste ihrer Mutter, welche ihr das Leben verweigerte.
Den Schnabel, einem Dolche gleich, auf den Vater gerichtet, stürzt sie sich auf ihn.
Sie pickt ihm die Augen aus, dass ein Leben in Dunkelheit ihn träfe.
Ihre Krallen bohren sich tief in die Brüste ihrer Mutter, welche ihr das Leben verweigerte.
Mit Blut getränktem Gefieder erhebt der Vogel stolz seine Brust und sein Ruf ertönt durch Wellen und Wind, nicht anklagend, klar und unerschrocken erzählt er von dem Leben einer jungen Frau.