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Von Träumen und Kriegern

Leben und Tod, Glück und Trauer, Liebe und Hass – sind es nicht die großen menschlichen Themen, die zu immer neuen künstlerischen Auseinandersetzungen inspirieren? So einfach diese Gegensatzpaare wirken, so komplex sind sie und so tief wirken sie in die menschliche Psyche hinein. Unmerklich oft, lange verdrängt, verneint, ausgeblendet, bis sie sich ihren Weg zurück in unser Bewusstsein bahnen. In Träumen, Erinnerungen und Ängsten verarbeitet, können sie zu einem bestimmenden Element unseres Alltags werden.

Extreme wie kriegerische Auseinandersetzungen beeinflussen alle Lebensbereiche und hinterlassen äußerlich gut wahrnehmbare Spuren – Verwüstung, Verwundung, Tod. Viel dramatischer aber sind die dem Auge verborgenen Verheerungen der Seele, die mit dem Wüten der Bestie Krieg einherschreiten und oft noch Jahrzehnte nach den Ereignissen die Betroffenen traumatisieren. Was Sprache oft nur fragmentarisch zu fassen vermag, destillieren Kunst und Traum aus den Tiefen des Unterbewussten und bannen es in Form und Farbe.

Alexander Süß

 

 

Ich bin ein Kind,
das sich nicht wie ein Kind vor kommt.
Ich kenne Kindheit nur aus Büchern.
Mir hat sie der Krieg geraubt.

 

I am a child,
who doesn’t feel like a child.
Childhood I only know about from books.
The war took mine away.

 

 

Nichts ist mehr normal.
Niemand ist mehr normal.
Dieser Zustand ist jetzt normal für uns,
auch wenn du weisst, er ist es nicht.

 

Nothing is normal now
No one is normal.
For us, this is the new normal,
Even when you know it isn’t.

 

 

Nichts ist mehr normal.
Niemand ist mehr normal.
Dieser Zustand ist jetzt normal für uns,
auch wenn du weisst, er ist es nicht.

 

Nothing is normal now
No one is normal.
For us, this is the new normal,
Even when you know it isn’t.

 

 

Zu vergessen ist eine Gnade Gottes,
doch dein Körper merkt sich alles.
Angst verlässt dich nicht so schnell,
sie bleibt dir als Erinnerung.

 

To forget is a blessing from God,
yet your body feels everything.
Fear does not leave you so quickly
It stays with you as a memory.

Verborgene Landschaften

Verborgen im Geheimen
gehst du in deiner Stille spazieren
ein Weg – nur für den bestimmt,
der es aushält zu schweigen.

Zuhause im Alleinsein.
die Stille ist deine Melodie,
die dich entfaltet,
die dich erlaubt.

Landschaften offenbaren sich dir
möchten von dir bewandert werden.
Lieblingsplätze werden entdeckt
und laden dich ein zu einer Rast.

Geborgen in das Traumhafte,
gehüllt in das unantastbare Reine.
Sicher in diesem geschützten Raum,
atmest du auf in Freiheit.

Wie Fäden aus einer anderen Welt
webe ich mich in dieses Bild.
Mit zarten Nadelstichen erwecke ich ein
begrabenes Gefühl
und lassen uns ein anderes Leben spüren.

Diese uns bisher verborgene Landschaft
ist schmerzhaft schön.
Sie ist fehlbar und fabelhaft.
Sie ist du und ich.

Brenne Kind, brenne

Es ist ein Vulkan in mir.
Eine Kraft die weiss; die weise ist.
Kein Kompromiss.
Ich verbrenne dich.
Es ist das Herz. Ihr Herz brennt.
Brennt voller Kraft.
Die Vergangenheit lodert.
Die Erinnerung ist heiss.
Sie will nicht gelöscht, will nicht gezähmt sein.
Sie braucht das Feuer, das sie wandelt.
Ein Schmerz der besiegt sein will.
Ihr Kampf auf ewig.
Drum brenne jetzt – verbrenne.
Was nützt ihr schale Asche?
Es braucht die Glut, um zu lieben.
Halt alles hinein, was es gilt zu vergessen.
Sie reicht die glühenden Kohlen ihrem Kinde.
Auf dass es sein eigenes Feuer entfacht.
Drum brenne Kind, brenne.
Das Feuer hält dich warm.

Brenne Kind, brenne

Es ist ein Vulkan in mir.
Eine Kraft die weiss; die weise ist.
Kein Kompromiss.
Ich verbrenne dich.
Es ist das Herz. Ihr Herz brennt.
Brennt voller Kraft.
Die Vergangenheit lodert.
Die Erinnerung ist heiss.
Sie will nicht gelöscht, will nicht gezähmt sein.
Sie braucht das Feuer, das sie wandelt.
Ein Schmerz der besiegt sein will.
Ihr Kampf auf ewig.
Drum brenne jetzt – verbrenne.
Was nützt ihr schale Asche?
Es braucht die Glut, um zu lieben.
Halt alles hinein, was es gilt zu vergessen.
Sie reicht die glühenden Kohlen ihrem Kinde.
Auf dass es sein eigenes Feuer entfacht.
Drum brenne Kind, brenne.
Das Feuer hält dich warm.

Trauer im Licht

Die Illusionen sind schmerzhaft verblasst.
Enttäuschung klebt wie Teer an meinen Beinen.
Bittere Erkenntnis stößt in mir auf.
Ohnmacht spinnt mich ein in ein Kokon.
Die dumpfe Dunkelheit lässt einen nichts spüren.
In der Einsamkeit höre ich das verwaiste Herz,
das durch sein Schlagen auf sich aufmerksam macht.
Dem Ticken einer Uhr gleich, die nicht stehen bleiben will.
Der noch stockende Atem stimmt zart mit ein.
In Demut gebe ich sie, die Melodie, wieder frei.
Hoffnung fließt leise in die kalt gewordenen Glieder.
Die wärmende Wandlung hält dem Druck nicht mehr stand.
So beiße ich mich kraftvoll in die Freiheit,
strecke meine Flügel dem Licht entgegen
und biete dem Leben das rote Tuch.